Biographie

Nachdem ich mir lange überlegt hatte was ich hier schreiben soll, entschied ich mich für diese recht lang gewordene Geschichte, weil eine bloße Aufzählung meiner Stationen nichts über mich selbst aussagt. Ich finde es wichtig, dass wenn sich schon jemand im Internet über mich informiert, er auch einen Eindruck über meine Art zu denken bekommen sollte.
Des weiteren wollte ich dem Leser aufzeigen, dass es in einer ‑ DJ-Karriere nicht immer so perfekt zugeht, wie es uns Medien und die PR-frisierten Lebensläufe berühmter DJs verkaufen wollen. Vielleicht hilft das Lesen meiner Geschichte auch denjenigen die sich Frage stellen:Wie wird man eigentlich DJ?
Deshalb möge man mir die eine oder andere ausschweifende Beschreibung nachsehen.

Wie alles begann

Es begann alles im Juni 1986 mit einer Kinder -Disco im Haus der Jugend in Detmold . Ich war 14 jahre alt und wollte  DJ für das Wochenende werden .Von 14 bis 16 habe ich die Kinder-disco am freitag gemacht .Mein Ziel war es die Grosse Disco zu machen am Samstag im Saal ,Der Hammer damals !!!. Als ich dann 2 Jahre später so weit war mir ein Nebenerwerb willkommen, weil ich mir ein Mofa zulegen wollte. Ich fuhr also hin und hörte von der Geschäftsleitung, dass jemand gesucht wurde, der sich mit Tanzmusik auskennt und in der Lage ist zu moderieren. Da ich jahrelang in der kleinen Disco genug erfahrung gesammelt hatte, und mich ein wenig mit Disco Music auskannte und nicht auf den Mund gefallen bin, verkauft ich mich natürlich maßlos selbstüberschätzend als den Anforderungen gewachsen

DAS FOTO IST VON 1988 !!! VON LINKS DJ CANDEMOL , DJ NCP , NIKKO , CONSTANCE , STEPHAN , IMPA , UND BREAKDANCE MANN ,IM SAAL GROSSE DISCO !!!!

Es kam wie es kommen musste: Ich schlug mich tapfer, . Nach drei Monaten erkannte das auch der Betreiber und wir waren beide um eine Erfahrung reicher. Was blieb war diese ‑ eigenartige Faszination für den Job, die mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. Ich machte also ab sofort jeden Samstag die Grosse Disco im Saal , es kammen immer 100 bis 150 Gäste !!! der hammer damals  . Es war aber immer um 22 Uhr zu ende !!! damaliges Jugend schutzgesetz , Also Fuhren wir immer noch nach Lemgo ins Frangipani !!! . ich war damals 17 Jahre alt ,1989 !!Dort hatte ich ein paar Wochen Gelegenheit, mir anzuhören was die DJs da so spielten und vor allem wie sie es machten.    Das war mein Ziel , in einer Richtigen und Grossen Disco Music zu machen . Danke auch noch an DJ NCP , und Peiper die mir viel über das DJind beigebracht haben . mit im Fragipani Lemgo waren immer BreakDancer Lusi und Pagie , war nee Coole zeit .

Nach ein paar Monaten, ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben bekam ich im juni 1989 einen DJ-Termin auf dem gästeschwachen Donnerstag, wo ich nach Meinung der Geschäftsleitung nichts falsch machen konnte. Zum Erstaunen aller (und mir selbst) legte ich einen sauberen Abend hin. Einen Tag später wollte ich dann wieder als Gast so rum hängen  wurde aber nach einer Stunde zum DJ-Pult zitiert, weil der DJ nach Hause gehen wollte, da es seinem Vater im Krankenhaus sehr schlecht ging. Ich wiederholte trotz zitternder Knie und Stimme, die Leistung des Vorabends und war auf einmal fest verplanter DJ für donnerstags/samstags.

Da ich anfing mit alten Disco Scheiben zu experimentieren fand mein Musikprogramm bei älteren Gästen (Ü30-40) schnell Anklang. Die Gästezahlen am Donnerstag verdreifachten sich zum Sommer hin, weil die Leute den durchgeknallten 20jährigen sehen wollten, der Uraltschnulzen wie ‑ Houpnotic tango, ‑ HOW old ARE You u.v.m. spielte. Zu dem Zeitpunkt bekam ich übrigens 15,- DM die Stunde. Das ging noch ca. ein Jahr gut, bis ich um eine kleine Gehaltserhöhung bat, die obwohl der Laden brummte als völlig unbezahlbar und ungerechtfertigt abgewiesen wurde. Also suchte ich mir einen anderen Arbeitgeber und kündigte.

Dieser andere Arbeitgeber war ein 1,80 m grosser  Italiener namens Enzo. Er betrieb seit ca. 3 Jahre die Disco Extra  in Detmold und war als Chef bei vielen DJs unbeliebt. Kollegen und Bekannte warnten mich davor, dass die meisten DJs es nicht lange bei ihm aushielten, obwohl er fast das Doppelte an Gage zahlte wie in Lemgo. n der Tat war Enzo stellenweise recht rüde und obendrein ein Schlitzohr, aber ich erkannte schnell, dass er ein Arbeitstier war und seinen Laden liebte. Jeden Abend stellt er sich selbst hinter seine Theke und mixte die Getränke für die Kellner und seine Gäste. Es war schwer mit ihm zu arbeiten und ich stand mehr als einmal kurz vor einem Rausschmiss.

Aber es Gab auch sehr schöne Tage im Extra !!! wie zum beisspiel die Viva Club Rotation mit Nadine Krüger !!! oh mann was war das Cool ,was hatten wir spass , Robin S war auch dabei !!! es war ,Glaube ich 1999 !!!!

Mit der Zeit erarbeitete ich mir allerdings seinen Respekt. Wenn es jemandem gibt, bei dem ich gelernt habe aufzulegen, dann war das Enzo. Er hatte keine Ahnung von dem DJ-Job selber, wusste aber ganz genau was er wollte und konnte mir das auf seine unnachahmlichen Art vermitteln: ‑ Roberto! Wenn Du von schnell auf Disco Charts gehst, dann musst Du Überbrückungsplatte spielen. Alex war damals auch wieder abgehauen , und legte im go Park auf ,Ich blieb trotz anderer lukrativeren Angebote über 1 Jahre im Extra,und dann ging es auch bei mir nicht mehr , also legte ich im PW1 in Porta Westfalica auf und dann im Lollypop Hannover u Old Liberty Vlotho , mit paul an der tür  . coole zeiten .

Drei Wochen später bekam ich im damals Wiedereröffnetten Lollipop-Hannover einen Probetermin im Lollipop, der positiv verlief und ich somit ein neues Engagement hatte. Es war ein Sprung der Extreme. Bis dahin war ich House-DJ mit seriös-gepflegter Moderation und nun wurde u.a. von mir gefordert in einer mir anfänglich abstossenden primitiv-animativen Art Party, wie auf dem Ballermann zu zelebrieren. Ich hatte starke Schwierigkeiten mit diesem Stil und wurde auch schnell in die ‑ zweite Reihe versetzt. Mit der Zeit erkannte ich aber, dass das gesamte Lollipop-Konzept und dessen professionelle Umsetzung alles sprengte, was ich bis dahin im Discothekengeschäft kannte. Ich hatte nach dem Extra keine Steigerung mehr erwartet und nun kam ich mir vor, wie damals als Anfänger im Haus der Jugend.

Der Laden lief von Freitag bis Sonntag mit einem unglaublich hohem Gästeaufkommen. Ich bekam zu der Zeit alle Termine , als  Haupt-DJ . Um mich während dieser Ersatzbankzeiten über Wasser zu halten, nahm ich über einen DJ Kolegen Moderationsaufträge für Messen, Präsentationen und Veranstaltungen an. Ich arbeitete an meinen wenigen DJ-Terminen hart daran, mich weiter zu entwickeln und obwohl seitens des Betreibers wenig Hoffnung in mich gesetzt wurde, erreichte ich mein Ziel über 1,5 Jahre, später .ca 2001 habe ich dann aufgehört in Discoteken zu arbeiten , und habe mich selbständig gemacht als DJ Candemol .

Es war ein langer Weg bis hierher und ich kann zurückblickend sagen, dass ich es nicht bereue nicht in dem von mir Erlernten Beruf zu arbeiten. Ich bin kein berühmter Star-DJ und ich hatte in den letzten Jahren auch Glück. Aber ich bin nach wie vor mit dem Herzen dabei, habe einen Job, der mir Spass macht, mich ernährt und mir genügend Freiraum lässt, mich in vielen anderen Bereichen weiter zu entwickeln. Ich bin also glücklich! Das ist für mich eines der wirklich wichtigen Dinge im Leben. Ich hoffe, ich konnte Euch einen Einblick von mir geben und das ich niemanden gelangweilt habe.

DAS BILD  IST VON 1999 IM LIEBERTY VLOTHO GEILE ZEIT MIT PAUL UND DJ TIMO :

Es gibt natürlich Unterschiede im Ablauf, da ein Discothekenbetreiber in der Regel ein anderes DJ Anforderungsprofil hat, als ein Hochzeitspäärchen. Das ist übrigens auch der Grund weshalb viele Party-DJs in Discotheken scheitern und Disco-DJs weniger auf Polterabenden zu finden sind. Das heisst nicht das Hochzeits DJs schlechter sind. Es sind nur  andere Anforderungen.

Auf einer privaten Party z.B. mischen sich die Zielgruppen. Alt ist neben Jung. Techno-Fan neben Rock-Fan neben R'n B-Fan neben Schlager-Fan. Der DJ muss flexibel sein und alle irgendwie glücklich machen. Der xxl-extreme-mothafuckn-Remix ist da eher weniger angesagt. In einem Club ist es meistens spezialisierter. Natürlich spielt man in kommerziellen Großraumdiscotheken auch gemischtes Programm - zumindest wenn die Gästestruktur "gesund" ist-, aber da dort in der Regel viel Stammpublikum vorhanden ist die Musik eingefahrener und geht ein zwei Musikrichtungen in die Tiefe. Gutgemeinte aber meist fehlschlagende Experimente kosten den Betreiber Geld und das sieht der nicht gerne.